Wegen der guten Golfplätze wurde die Algarve in der Vergangenheit bereits mehrfach als beste Golfregion Europas ausgezeichnet. Als Perle unter den vielen attraktiven Plätzen gilt jedoch Monte Rei (Berg des Königs)
Es ist der Platz selbst, der auf sich aufmerksam macht und – auch wenn er kurz vor der spanischen Grenze liegt und eine weitere Anreise erfordert (in Tavira auf die EN 125 fahren, dann Richtung Vila Real und ca. 10 Kilometer hinter Tavira den Hinweisschildern folgen).
Eingebettet in eine hügelige Landschaft hat der legendäre Golfplatzarchitekt Jack Nicklaus hier ein Meisterstück geschaffen; einer seiner wenigen „Signature-Courses“ in Europa. 18 interessante und außerordentlich schöne Löcher wurden hier in eine natürliche Landschaft integriert, mit wunderbaren Ausblicken auf das Meer und die Brücke nach Spanien.
Ein Spitzenplatz, mit viel Wasser, großen, schnellen Grüns und perfekten Bunkern; anspruchsvoll und eigentlich mehr für gute Spieler, was aber nicht bedeutet, dass nicht auch der Durchschnittsgolfer hier auf seine Kosten kommt. Der Pflegezustand des Platzes ist von allererster Güte und man merkt auf Schritt und Tritt, dass hier 25 Greenkeeper einen perfekten Job machen. Wer vor dem ersten Abschlag seinen Schwung nochmals auf der Driving Range kontrollieren möchte, sollte in Monte Rei keinesfalls darauf verzichten. Nicht nur, weil die Benutzung der Driving Range kostenlos ist, sondern weil die dort säuberlich aufgetürmten Titleist-Bälle förmlich darauf zu warten scheinen, von den Spielern ins Tal befördert zu werden. Golfer, die ihre Bags tragen, sieht man hier nicht. Schließlich ist der Buggy im Preis enthalten und selbst gut trainierte Spieler dürften durch die hügelige Landschaft konditionell schnell an ihre Grenzen geraten.
Das Clubhaus gleicht einem Palast und der Service sucht seinesgleichen. Alle Mitarbeiter sind ausgesprochen freundlich, was man von anderen Golfplätzen in der Algarve leider nicht immer behaupten kann. Die Buggies stehen morgens mit Namensschildern der Spieler bereit und nach der Runde werden einem die Schläger abgenommen und gereinigt.
Wer in dem Monte Rei-Resort wohnen und spielen möchte, kann sich dort in perfekt ausgestatteten Apartments und Häusern einmieten und wird erst nach einigen Tagen feststellen, dass weit und breit eigentlich sonst nichts los ist und der Weg zum Einkaufen oder Abendessen nach Tavira zu weit. Man wird seine Abende dann nach dem Golfspielen im Clubhaus verbringen, das angeschlossene Restaurant ausprobieren und feststellen, dass man dort sogar sehr gut und abwechslungsreich essen kann, zu durchaus moderaten Preisen.
Apropos Preise: Wenn es bei diesem Resort überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann sind es die Green Fees. Offiziell verlangt man hier für eine Runde Golf satte 190 Euro und hat den Eindruck, dass die Frage nach einem Rabatt schon fast an Majestätsbeleidigung grenzt. Auf diesem königlichen Platz bleibt Golf eben ein elitärer Sport.
Wieland Wagner